Geschichte des WWA Landshut

Die Anfänge des öffentlichen Flussbaudienstes reichen in Bayern zurück auf die Regierungszeit des Kurfürsten Karl Theodor (1777 – 1799), der im Jahre 1790 den Obersten und Hofkammerrat Adrian von Riedl als General-Straßen- und Wasserbaudirektor berief.

Durch die "Allerhöchste Königliche Verordnung von 1872" wurden den Kreisen (jetzt Regierungsbezirken) Kreisbauräte und Assessoren zur Leitung und Beaufsichtigung des Staatsbauwesens zugewiesen. Gleichzeitig wurden 24 Straßen- und Flussbauämter gegründet, denen neben den Straßenbauaufgaben auch die Bau- und Verwaltungsaufgaben an den öffentlichen Flüssen "mit erheblicher Hochwassergefahr" oblagen.

Das Straßen und Flussbauamt Landshut war eines dieser neuen Ämter und ist somit der Vorläufer des heutigen Wasserwirtschaftsamtes.

Am 1. Januar 1913 wurde dann das Königliche Kulturbauamt Landshut durch Königliche Verordnung gegründet

Die Aufgaben des kulturtechnischen Dienstes waren in der Verordnung vom 21. Dezember 1908 geregelt und bestanden im Wesentlichen in der Förderung der landwirtschaftlichen Bodenkultur um die landwirtschaftlichen Produktionsbedingungen zu verbessern. Diese Aufgabenstellung war verständlich und notwendig in einer Zeit raschen Bevölkerungswachstums ohne den uns heute selbstverständlichen internationalen Handel.
Nach dem 1. Weltkrieg fiel das „Königlich“ zwar weg, an den Aufgaben hatte sich jedoch nichts geändert. Mit der Verordnung der Bayerischen Landesregierung vom 11. Juni 1941 wurden die Kulturbauämter in „Wasserwirtschaftsämter“ umbenannt. Am 1. Juni 1951 bezog das Wasserwirtschaftsamt nach zahlreichen Umquartierungen erstmalig ein eigenes Haus in der Seligenthaler Straße 12, dem heutigen Dienstsitz.
Eine wesentliche Erweiterung des Aufgabenbereichs erfuhren die Wasserwirtschaftsämter durch das Gesetz vom 27. Juli 1953, das die bisherigen Straßen- und Flussbauämter teilte und die Flussbauaufgaben den Wasserwirtschaftsämtern übertrug. Außerdem kamen Aufgaben auf dem Gebiet der Wasserversorgung und des Abwasserwesens hinzu.

Altes Ludwigswehr und Sausteg anno 1835 Bild vergrössern Altes Ludwigswehr und Sausteg anno 1835

1956 war das Wasserwirtschaftsamt für die kreisfreie Stadt Landshut sowie die damaligen Landkreise Dingolfing, Kelheim, Landshut, Mainburg, Mallersdorf, Rottenburg und Vilsbiburg zuständig.
Einen Einschnitt brachte die Gebietsreform 1972 mit sich, in der auch der Amtsbezirk des Wasserwirtschaftsamtes Landshut neu eingeteilt wurde. Dieser umfasste neben der kreisfreien Stadt Landshut nur noch die Landkreise Landshut und Kelheim. Als Sonderaufgabe wurden dem Wasserwirtschaftsamt Landshut jedoch des Ausbau der Vils (Vils IV, Vils II und der Speicher Marklkofen im Vilstal) sowie der Ausbau der Isar mit den Stützkraftstufen Landau, Ettling und Pielweichs sowie den Maßnahmen zur Isarsanierung im Mündungsbereich übertragen. Das Dienstgebäude in der Seligenthaler Straße musste erweitert werden.
In den 70er und 80er Jahren kam als neuer Schwerpunkt die technische Gewässeraufsicht hinzu.
So wurde 1981 ein weiterer Anbau erstellt; dort konnte vor allem das Labor zur Untersuchung von Abwasser-, Gewässer- und Grundwasserproben untergebracht werden. 1986 wurde die Sonderaufgabe auf den Ausbau der Isar in den Landkreisen Dingolfing-Landau und Deggendorf beschränkt, nachdem die Maßnahmen an der Vils abgeschlossen waren. Seit 1. August 1991 schließlich ist das Wasserwirtschaftsamt Landshut (wie teilweise bereits bis 1972) auch für den Landkreis Dingolfing-Landau zuständig. Der Amtsbezirk wurde seitdem nicht mehr verändert und umfasst bis heute die kreisfreie Stadt Landshut sowie die Landkreise Kelheim, Landshut und Dingolfing-Landau.
Der Zuständigkeitsbereich und der Aufgabenbereich des Amtes waren seit seiner Gründung im Jahre 1913 einem steten Wandel unterworfen. Während zu Beginn die Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktionsbedingungen im Vordergrund stand, ist ein Schwerpunkt heute der Hochwasserschutz.
Das Amt hat mit seinen Beschäftigten seit seiner Gründung gezeigt, dass es in der Lage ist, die ihm gestellten Aufgaben zu meistern. Auch den aktuellen und künftigen Herausforderungen wird sich das Wasserwirtschaftsamt stellen. Hierzu gehört auch, dass wir geeignete Informationen über das Internet zur Verfügung stellen.