Teilgebiet 7 - "FFH-Schwerpunkt Ettling"

Gebietsbeschreibung

Das Teilgebiet Ettling umfasst einen Ausschnitt der Isarauen nördlich der Stützkraftstufe Ettling und ist durch den Isardamm und einen Rücklaufdeich vom Fluss abgekoppelt. Die Auwaldreste sind daher bereits stärker von Acker- und Grünlandflächen sowie ehemaligen Kiesabbaustellen durchsetzt.

Im Nordteil wird der Auenkomplex von einem größeren Altarm durchzogen, der von naturnahen Weichholzauwäldern gesäumt wird. Mehrere weitere Altwasserreste sind inzwischen trockengefallen und verlandet. Die übrigen Waldflächen sind durch Aufforstungen mit Hybrid-Pappeln, Fichten und standortfremden Laubhölzern stark forstlich geprägt.

Trotz der starken menschlichen Eingriffe sind im Teilgebiet noch Reste wertvoller Lebensräume und Arten vorzufinden.

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Maßnahmen im Teilgebiet 7

Der Handlungsschwerpunkt liegt in der Vernetzung der Reste naturnaher Auwaldbereiche, von Trockenrasen und Mageren Flachlandmähwiesen. Standorttypische Weich- und Hartholzauwäldern sollen optimiert und neu geschaffen werden. Dazu werden standortfremde Gehölze entnommen, dichte Bestände aufgelichtet und standortgemäße Auwaldarten nachgepflanzt (Maßnahme C.11 und C.12). Im Südosten des Teilgebietes ist die Neubegründung von Weich- und Hartholzauwäldern (Maßnahme C.13) vorgesehen.

Zusätzlich werden auf Privatwaldflächen Biotopbäume angekauft (Maßnahme B.3), um den Alt- und Totholzanteil mittel- bis langfristig zu erhöhen. Die Biotopbäume bieten einen Lebensraum für viele auwaldbewohnende Arten wie Spechte, Halsbandschnäpper, Hohltauben, Fledermäuse, Bilche, Totholzkäfer und Pilzarten. Zur Förderung der Gelbbauchunke sollen in den optimierten Auwäldern temporäre Kleingewässer angelegt werden (Maßnahme C.10).

Im südöstlichen Teilgebiet ist geplant, mehrere Auengewässer durch Entlandung zu optimieren (Maßnahme C.9).

Zur Vernetzung von Magerstandorten sollen mittels Heudrusch (d.h. Gewinnung von Saatgut von geeigneten, artenreichen Spenderflächen in der näheren Umgebung, Aufbereitung und Aussaat auf den Empfängerflächen) großflächig artenreiche magere Flachlandmähwiesen und Kalk-Trockenrasen entwickelt werden(Maßnahme C.15, C.16). Zusätzlich soll eine floristische Aufwertung durch Samenübertragung erfolgen (Maßnahme C.17).

Außerdem sollen im Wald und Offenland verschiedene Kleinstrukturen, wie z.B. Lesesteinhaufen und Totholzstapel, geschaffen werden, die Reptilien, Amphibien und Insekten als Lebensraum dienen (Maßnahme C.19).

Erste Maßnahmen werden im Teilgebiet 7 im Jahr 2017 umgesetzt.