Renaturierung der Isarufer bei Landau

Zwischen Oktober 2013 und Dezember 2013 wurde die Isar bei Landau naturnah umgestaltet.
Kernpunkt der Maßnahme war die Schaffung von naturnahen Kiesufern und Kiesbänken. Dafür wurden ca. 30.000 m3 Kies aus dem Vorland in die Uferzonen und das Gewässerbett der Isar eingebracht. Auf einer Gewässerlänge von ca. 400 Meter konnten damit Kiesufer und Kiesbänke mit einer Fläche von 20.000 m2 neu gestaltet werden. Mit der Gestaltung von Steilufern, der offenen Anbindung eines bestehenden Altarms und dem Einbau von Störsteinen, Wurzelstöcken und Lesesteinhaufen wurde die Strukturvielfalt auf den neugeschaffenen Flächen gesteigert.

Isarufer nach Abschluss der Baumaßnahme

Um die Kiesschichten im Vorland freizulegen mussten ca. 15.000 m3 Boden aufgenommen und abtransportiert und die bestehenden Ufersicherungen aus Granit-Wasserbausteinen ausgebaut werden. Mit einem Teil der Wasserbausteine wurden Kurzbuhnen errichtet, um die Strömungsvielfalt der Isar zu erhöhen.

neu geschaffene naturnahe Kiesufer und Kiesbänke an der Isar Bild vergrössern neu geschaffene naturnahe Kiesufer und Kiesbänke an der Isar

Die neu angelegten Uferwege gewährleisten die Erschließung des Geländes für die Gewässerunterhaltung und für die Freizeitnutzung (Radfahrer, Wanderer). Die neugeschaffenen Uferzonen werden zukünftig einer natürlichen von der Flussdynamik geprägten Entwicklung überlassen. Mittelfristig ist zu erwarten, dass Teile der Kiesbänke von der Isar kräftig umgestaltet und weitertransportiert werden. Auf den Uferzonen und Böschungen wird ein naturnaher Weichholzauwald entstehen. Die Waldbestände, die für die Renaturierungsmaßnahme gerodet werden mussten, können im unmittelbar angrenzenden Vorland durch Neupflanzung standortgerechter Gehölze (ca. 8000 m2) ausgeglichen werden.

Die Renaturierung ist Bestandteil des Maßnahmenprogramms zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie für die Untere Isar. Ziel ist es, den ökologischen Zustand der Isar zu verbessern. Insbesondere werden die seit Jahren bedrohlich abnehmenden Bestände typischer Flussfischarten der Isar wie z. B. Nase, Barbe oder Huchen von den Kiesufern und Kiesbänken als Laichplätze profitieren können. Aber auch viele andere bedrohte Pflanzen- und Tierarten wie z. B. der Eisvogel, die Zauneidechse oder verschiedene Laufkäferarten können hier neue Lebensräume finden.

Gleichzeitig steigt mit dieser Maßnahme der Erlebnis- und Erholungswert der Flusslandschaft für den Menschen. Die neugeschaffenen Uferzonen sind zugänglich und ermöglichen ein unmittelbares Spüren, Fühlen und Erleben der Isar und für den Betrachter eröffnen sich völlig neue Blickwinkel und Perspektiven auf die Flusslandschaft.

Die Renaturierungsmaßnahme dient auch als Vorzeige- und Beispielprojekt für das geplante LIFE-Projekt Untere Isar. Hier sollen zwischen Loiching und Ettling weitere 4 km Fließstrecke der Isar dynamisiert und naturnah umgestaltet werden.

Lageplan Uferrenaturierung Bild vergrössern Lageplan Uferrenaturierung