Große Laber

Nahe der Gemeinde Volkenschwand im Landkreis Kelheim, mitten im niederbayerischen Tertiärhügelland entspringt auf etwa 500 m über NN die Große Laber. Sie fließt auf einer Länge von rund 50 km durch die Landkreise Kelheim und Landshut im Amtsbereich des Wasserwirtschaftsamtes Landshut. Unmittelbar unterhalb der Stauhaltung Straubing mündet sie in die Donau.

die Große Laber im Quellbereich bei Volkenschwand Bild vergrössern die Große Laber im Quellbereich bei Volkenschwand

An vielen Stellen noch unreguliert fließt sie in zahlreichen Mäandern durch die weite Talaue. Bei Hochwässern kommt es zu weiträumigen Überschwemmungen der Auewiesen. Die Orte liegen meist am Talrand, so dass Hochwasserschäden eher selten sind und wenn, dann nur im geringen Maße auftreten.
15 Triebwerke befinden sich im Amtsbereich an der Großen Laber. Die gesamte Ausbauleistung von 160 KW ist relativ gering. Im Verhältnis dazu leistet das Donaukraftwerk Vohburg 23 300 KW.
Charakteristisch für die Große Laber sind die vielen Mühlkanäle. Sie ist im Amtsbereich, im Gegensatz z.B. zur Abens, meist in zwei Flussarme aufgeteilt. Mittels Wehren wird das Wasser der Großen Laber ausgeleitet, der geschaffene Mühlkanal verläuft jeweils am Talrand. Das entstehende Gefälle wird für den Triebwerksbetrieb genutzt. Für die Große Laber, die weiterhin im Taltiefsten verläuft, verbleibt nur noch ein kümmerlicher Rest an Wasser. Ein weiteres Problem ist, dass die Wehre und Triebwerke nicht durchgängig sind und für die Fische und sonstigen Wasserlebewesen somit nur arg zerstückelte Lebensräume verbleiben.

Die Große Laber bei Langquaid

Die Gewässergüteklasse hat sich durch den Bau der Kläranlagen verbessert und liegt jetzt bei II - III (kritisch belastet). Eine gewisse Problematik im hügeligen Einzugsgebiet stellt nach wie vor die intensive Landwirtschaft und im Oberlauf stellenweise der Hopfenanbau dar. Bereits bei kleineren Regenfällen wird der Humus und der Boden von den Äckern abgeschwemmt und landet über die vielen Gräben und Bäche in der Großen Laber. Nachteilig ist zudem, dass die meisten Zuflüsse im Gegensatz zur Großen Laber selbst begradigt wurden und das Wasser häufig wie in Regenrinnen auf kürzestem Weg abfließt.

die Große Laber in der Gemeinde Langquaid bei Niederleierndorf Bild vergrössern die Große Laber in der Gemeinde Langquaid bei Niederleierndorf

die Große Laber in der Gemeinde Langquaid bei Niederleierndorf Bild vergrössern die Große Laber in der Gemeinde Langquaid bei Niederleierndorf

Im Bereich der Gemeinden Rottenburg, Rohr, Herrngiersdorf und Lanquaid läuft derzeit das Labertalprojekt. Basierend auf den Vorgaben aus Landwirtschaft, Naturschutz und Wasserwirtschaft wurde ein gemeinsames Konzept für die Überschwemmungsaue der Großen Laber erarbeitet. Mit Hilfe eines Umsetzungsberaters vor Ort und einem ländlichen Neuordnungsverfahren erfolgte die Umsetzung. Ziel ist eine für den Landwirt auskömmliche Betriebsweise mit den Zielen von Naturschutz und Wasserwirtschaft in Einklang zu bringen, bzw. den Wandel in der Landwirtschaft für Fluss und Aue möglichst verträglich zu gestalten.
Bis dato gibt es im Amtsbereich noch keinen Abflusspegel. Diese sollen in Rottenburg/Gisseltshausen und bei Schierling im Landkreis Regensburg demnächst errichtet werden. Als vorläufig ermittelte Abflusswerte für Langquaid/Oberleierndorfer Wehr können angegeben werden:

  • Einzugsgebiet 210 km2
  • Entfernung zur Mündung ca. 50 km
  • Höhe üner NN 381,3 m ü NN
  • Niedrigwasser NQ 0,4 m3/s
  • Mittelwasser MQ 1,2 m3/s
  • Hundertjährliches Hochwasser HQ100 70 m3/s